Ziegenblick
05.09.2009 - Samstag
Kam mir spontan Rilkes Gedicht:
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(Gut, es gibt hier zwei Einschrenkungen:
- der Sommer war alles andere als groß
- und die Blätter treiben noch nicht)
28.08.2009 - Freitag
Es ist ein sehr kleiner Flughafen im Saterland, unweit von Harkebrügge. Irgendwie scheint die dortige Flughafenverwaltung eine Möglichkeit der Energieeinsparung gesucht zu haben. Jedenfalls wurde das Leuchtfeuer für die Landebahn auf passiven Betrieb umgestellt.
25.08.2009 - Dienstag
Warum denn nur zu Hause bleiben, wenn das Gute liegt so fern?
(Ich glaube, der Spruch war irgendwie anders rum)
24.08.2009 – Montag
Der Beweis: Wenn´s der Kuh zu heiß wird, sucht sie den Schatten.
(Die Erkenntnis hat ja Bildzeitungs-Qualität)
19.08.2009 – Mittwoch
Die Sicherheit nichts machen zu müssen.
(Weg zu unserem Feriendomizil – hier gibt es weder einen Telefonanschluss noch Funknetzempfang)
13.08.2009 – Donnerstag
Eigentlich wollte ich schreiben:
Entweder für den Kopf
oder für den Topf
aber dann wurde ich aufgeklärt, dass ich da wohl keinen Lorbeer fotografiert habe.